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Das Spurenelement Jod

Tagesbedarf

Erwachsene und Jugendliche ab 13 Jahren benötigen 200 µg Jod pro Tag. Seefische bilden wichtige Iodlieferanten – so enthalten 50 g Schellfisch oder 105 g Seelachs den kompletten Tagesbedarf. In der Schwangerschaft und Stillzeit ist der Bedarf an Jod erhöht und liegt bei 230 bzw. 260 µg. Wer ausschließlich jodiertes Speisesalz und damit hergestellte Lebensmittel verwendet und regelmäßig 1 – 2 Portionen Seefisch pro Woche isst, kann einem Jodmangel vorbeugen.

fisch

Jodmangel

Eine unzureichende Zufuhr von Jod führt zu einer Vergrößerung der Schilddrüse bis ein Kropf sichtbar wird. Durch den Gewebezuwachs soll die Produktion der Schilddrüsenhormone ausgeglichen werden, was jedoch nur bis zu einem gewissen Grad funktioniert. Im weiteren Verlauf kommt es deshalb zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Die langfristigen Folgen sind die Einengung der Luft- und Speiseröhre durch den Kropf und die Bildung von Knoten, die zum Teil unkontrolliert Hormone produzieren und so den gesamten Stoffwechsel stören. Eher selten entarten die Zellen eines solchen Knotens und es bildet sich ein Karzinom. In Deutschland haben 25 bis 40 % der Gesamtbevölkerung eine vergrößerte Schilddrüse. Zu der Therapie gehört die tägliche Zufuhr von 200 – 500 µg Jod (als Jodid). Zum Teil lässt sich so eine Operation umgehen und die Schilddrüse verkleinert sich wieder.

Schwangerschaft

Tritt ein Jodmangel während der Schwangerschaft auf, hat dies erhebliche Folgen für das ungeborene Kind. Seine geistige und körperliche Entwicklung werden gestört. Taubheit, Koordinationsstörungen, Schielen und eine mangelhafte Entwicklung der Lunge sind nur einige der möglichen Folgen. Nach Rücksprache mit dem Frauenarzt sollten Schwangere 150 – 200 µg Jod als Tablette zu sich nehmen, um einem Jodmangel vorzubeugen. Die alleinige Verwendung von jodhaltigem Speisesalz reicht hier nicht aus! Schwangere müssen zudem ihr Salzzufuhr einschränken, die die Aufnahme von zu viel Speisesalz die bereits erhöhte Neigung zu Ödemen noch verstärkt.

Überdosierung

Das Jod auch schädlich sein kann, ist theoretisch möglich. Wer über einen längeren Zeitraum täglich das Fünffache der empfohlenen Tagesdosis zu sich nimmt, muss mit Vergiftungserscheinungen rechnen, wie Magen-Darm-Beschwerden und Hautausschläge. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt eine Höchstmenge von 500 µg Jod pro Tag (das entspricht ca. 20 g Speisesalz). Selbst bei Menschen mit einer Schilddrüsenerkrankung reicht die in den Lebensmitteln enthaltene Menge Jod nicht aus um Folgeerkrankungen auszulösen. Ausnahmen sind Medikamente (zB. jodhaltige Kontrastmittel und Amiodaron – ein Medikament gegen Herzrhythmusstörungen) und bestimmte Algenprodukte, wie sie in der asiatischen Küche häufig verwendet werden. Letztere enthalten mehrere Gramm Jod pro Kilogramm Trockengewicht und sollten von Patienten mit einer Schilddrüsenerkrankung nicht übermäßig verzehrt werden!

Quelle: PTA heute, Juni 2012; Deutsche Gesellschaft für Ernährung (http://www.dge.de/)

Bildquelle: http://www.primabella.info/wp-content/uploads/primabella-sushi.jpg

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