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Darmbakterium fördert Übergewicht

Die langjährige Annahme, das Verhältnis der Bakterienstämme Firmicutes zu Bacteroidetes stehe in einem Zusammenhang mit dem Body Mass Index (BMI), ist jedoch widerlegt. Jüngste Forschungsarbeiten drehen sich nun um die Frage, ob und wie Darmbakterien den Energiestoffwechsel – und somit das Gewicht – beeinflussen können. Neue Erkenntnisse um das Bakterium Clostridium ramosum liefern einen vielversprechenden Ansatz.

Die menschliche Mikroflora im Darm ist so individuell wie der Fingerabdruck. Von Geburt an prägen äußere Umstände wie Ernährung, Umweltfaktoren, Medikamenteneinnahme oder Stress die Darmflora und die dort ansässigen Bakterienarten. Aufgrund Ihrer Artenvielfalt bietet die Darmflora ein enormes Potential an Stoffwechselmöglichkeiten. Hinsichtlich des Stoffwechsels bedeutet das, ganz neu zu denken und die Bakterien im Darm in diese Überlegungen einzubeziehen.

Schon im Jahr 2009 stellte das MVZ Institut für Mikroökologie eine Verbindung zwischen Darmbakterien unverdauliche Ballaststoffe gut verstoffwechseln und so die Produktion kurzkettiger Fettsäuren im Dünndarm steigern. Propion-, Essig-  oder Buttersäure  kann der Stoffwechsel gut verwerten – das bedeutet wiederum eine zusätzliche Kalorienzufuhr. Vor allem die Buttersäure erweist sich aber auch als nützlich für die Darmgesundheit und kann sogar der Krebsentstehung entgegenwirken. Die gesamte Mikrobiom-Forschung blickt zurzeit gespannt auf dieses Thema. Die bis vor kurzem herrschende Annahme, dass ein hoher Body Mass Index (BMI) mit dem Verhältnis von Firmicutes zu Bacteroidetes zusammenhängt, wurde nun endgültig in einem Review widerlegt. Das Verhältnis der Beiden Stämme steht in keinem Zusammenhang mit dem BMI. Firmicutes und Bacteroidetes sind die am häufigsten im menschlichen Darm vorkommenden Bakterienstämme.

Eine Forschungsgruppe des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung fand jetzt heraus: Ein bestimmtes Darmbakterium fördert Übergewicht. Clostridium ramosum – ein Bakterium, das natürlich im menschlichen Darm vorkommt – verstärkt unter fettreicher Ernährung die Zucker- und Fettaufnahme. Getestet wurde das bisher an keimfreien Mäusen. Diese Beobachtungen sind nun in weiteren Modellen zu prüfen.

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